ich bedauere

so spät angekündigt zu haben, dass ich meinen facebookaccount lösche. so blieben mir nur 24 stunden für das sammeln der reaktionen (hatte ich nicht daran gedacht).
dennoch, hier die statistik (dürfte mark z. mehr interessieren als jeden anderen):
drei personen reagierten mit: „du weißt aber schon, dass die daten bei fb bleiben? ist doch egal, ob man bleibt, wir sind längst erfasst, sobald wir den rechner hochfahren.“
eine person fragte, nicht mich, ob man dann whatsapp auch runterfahren wird.
eine reagierte auf meine nachträgliche eingabe, ich habe bereits in einem totalitären staat gelebt, mit der feststellung: „und das brauchste nicht mehr“.
eine fand sich bei der ankündigung eines analogen schrittes selbst .
eine traute sich socherlei nicht.
die anderen meiner etwa 50 verknüpfungen hielten still. im löschvorgang selbst mailte ich nebenher unter zeitdruck mit einer person, die schrieb: „haaalt! nicht, bevor ich deine mail habe!“.

tja.
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herrlich, so bissl sterben im netz. auch wenn das nur unvollständiges verbrennen ist und binnen zweier wochen der account wieder aktiviert wird, sobald man versehentlich einloggt (kann ja passieren, wenn man das jahrelang im traum noch tat).
herrlich. wie urlaub in den alpen und am meer zugleich.

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was ich nun bemerken darf, nach unreif heruntergefallenen datenpflaumen: e s i s t tatsächlich sinnlos. die maschine ist an und wird nicht mehr gestoppt werden. allenfalls noch in utopistischen avantgarde-filmen. die konzerne haben uns verschluckt, unsere entscheidungskraft paralysiert, uns mit neuen werten versehen und uns kaisers-neue-kleider verkauft.
wir sind vieh.
ware. wahllos ausgeliefert, zum affen degradiert, zu nichts nutz als zum klicken. unsere gehirne werden in den nächsten jahren noch zu brei gestampft, wir werden nichtmal mehr wissen, was wir beklicken, geschweige denn für wen. für wessen bereicherung. wir werden rabatte sammeln wie hörnchen und sie nicht wiederfinden und uns wundern, was da alles ungesät heranwächst. und dabei hungrig bleiben-

unsere kinder werden deformierte gehirne haben, solche mit fünfjahresplan-lücken, callosumanomalien oder präfrontalinfarkte. wir werden uns in die hose machen, weil wir ein online-spiel noch schnell zu ende hämmern wollen und ab der achten runde blendet fb werbung für inkontinenzeinlagen ein. automatisch, mussmansichnichtkümmern.

unsere kindeskinder werden gedichte für ausufernde fraktalposts halten und sich wundern, dass da nicht „mehr lesen“ steht, unter dem letzten reim. sie werden gar keinen reim mehr machen, denn alles verreimte wird ihnen vorab in die hirnspiralen injiziert worden sein.
sie werden eine aufmerksamkeitsspanne haben, die eine eintagsfliege für demenz halten würde; ihr gelerntes wird an losen, unbelinkten, unbelikten daten-mülldeponien gasreich zu käuflichem werbehumus vergären. sie werden kaufen, bis die gyri glühen, bis das letzte einloggen noch rußig verdunstet, bis sie nichts mehr sind, als käufer.

sie werden ihre entmenschlichung blasiert hinnehmen, wie roboter, mit nur noch einigen standby-organen unterwegs, antennengleich errigiert um noch heil über die straße zu kommen, während man in sein torturgerät tippt. sie werden den katechismus der resignation runterbeten und ihr ausgeliefertsein mit religiöser hingabe feiern. sie werden sich schmunzelnd daran erinnern, dass es vor ihrem kompletten kapitulieren noch eine welt gab, in der man zwischen x und y unterscheiden konnte. sie werden über uns lachen, reaktionäre, die sich kindisch noch einmal gegen die umfassende strukturelle vereinnahmung durch die medien sträubten.
man wird mit ihnen machen können, was man will. verweichlicht und mit rechteckigen sichten gestraft, werden sie kaum mehr wissen, dass es zum ausschalten buttons gibt und werden mitunter verdursten, weil sie den kaufknopf für getränke nicht finden.

(wenn ihr das emphatisch und überdreht findet: reden wir in 15 jahren nochmal darüber)

die letzten, die noch was tun können, sind wir. wir sind die, die vor der chip-revolution auf die welt kamen, die noch auf echten bäumen kletterten. die letzten affen.
das einzige, was uns bleibt, ist die verweigerung.
aber die können wir noch nutzen.
die nachkommenden haben diese chance nicht mehr, sie sind kinder einer bereits intermedial getroffenen wahl. sie haben das letzte paradies verloren. wenn es dann noch aufstand gibt, dann mit repressalien. wir aber könnten noch einmal aufschreien und uns weigern vasallen zu sein. den datenmogulen den rücken kehren und es noch einmal klein aufwärts treiben lassen, mit kleinen netzwerken, behutsamem sammeln und wachem walten.
wir haben nicht mehr jahrzehnte und nicht mehr jahre; die zeit der überlegungen ist längst abgelaufen, sie haben uns mit haut und haaren verschlungen, die märchendämonen, was uns noch bleibt, ist selbst trojaner zu werden.

copyright bei mir.mir.mir. marchmoon.

lange her, dass ich den link hierher selbst weitergab.

da ich es heute tat, bei allem werbe-unwillen, soll rechtfertigen, dass ich etwas einkopiere, das woanders erschien. mir liegt nichts daran, eine verlinkung meiner online-präsenzen herbeizuführen, weshalb ich jeden bitte, diese lektüre für sich zu behalten. ich kann es nicht vermeiden, dass das netz arbeitet, und lasse den zufall herrschen, indem ich die domäne nicht selektiv sperre. meine haltung ist also ambivalent und unentschieden.

naja, weißdergeier, warum ich überhaupt hier schreibe …
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sieht man hin, wie die geschichte des abendlandes (auch als christianisierung) die brandmarke von gewalt und blutiger landnahme trägt, wie hier jahrhunderte lang im namen gottes gemordet wurde, wird einem ganz schlecht. kriege, kriege, kriege, und immer davor eine machtwillige handvoll und dahinter der geschundene organismus der vielen, die zu gehorchen hatten.

das pflichtfach „aufklärung“ täte in den schulen gut; einsichten in die grundstrukturen der kommunikation (und manipulation), in die grundbausteine der ethik. ungehorsam im sinne einer überprüfung der denktraditionen, selbst derer, die einem naheliegen … distanz zu den dingen, den erscheinungen, also eine weitwinkelsicht auf die welt und im nahbereich das wissen um die bruderschaft mit allen lebewesen. das sogenannte
tat tvam asi, das bis du, das alles bist du und du bist urheber und verantwortlicher deiner gedanken.

ethik, mit freien valenzen, und nicht religion mit gebundenheiten … ja, sowas. und da hilft seufzen auch nicht, da kann man nur versuchen das an sich selbst zu trainieren und wird merken, wie schwer das ist.

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nach meiner aktuellen denke, gehören die geschlechter nicht paarweise zusammengestaucht. außer vielleicht zur aufzucht der brut, wüßte ich keine zwingenden gründe für lebenslängliche anstalten zur inhaftnahme.
das alte, antike modell könnte nochmal aufblühen, ginge es nach mir und nach meinem virtuellen pro-jekt. die damen beieinander, fröhlich webend und stenotypierend, die herren eingepfercht in ihren verwahrlosten duschkabinen, und bittesehr nur zum dinner und anderen vergleichbaren annehmlichkeiten zusammenkommen.
dieser zwang zusammenzuleben und sich mit zahnpasta-desastern das leben schwer zu machen, ergibt kaum sinn. ein kind, soll es hirnverdrahtet emporwachsen, bedarf nicht des kokons der kleinfamilie, so meine these, nicht über das sechste lebensjahr hinaus. es kann danach gut in einer kommune leben (ja, ich habe kommune geschrieben), in der mehrere bezugspersonen den kern der einfamilie ergänzen.
das ist heikel und prekär und wasweißich, ich weiß. das macht dem totalitarismus den hof und ist mit tausendundeiner nogo-attitüde behaftet.
nach heutigem stand der dinge.
das kann sich aber ändern.
und hätte ich meine visionen nicht mittels realitätskontakt wegtherapiert, ich würde mir für die zukunft (siehe nachbarthread) weitere, emsigere und weniger korrupte entwürfe wünschen, in denen frauen und männer ihre eigenart ausleben können, so dass sie
appetit bekommen, auf die andersartigkeit.

sie wegzuheilen, wegzuerziehen, bilderstürmend wegzusäkularisieren erscheint mir wenig effizient. durch trennung könnte die idee der einheit besser gedeihen, indem man erst bei sich ist und dann beim anderen, und solange ich nicht bei mir bin, hilft mir kein sermon, wie intellektuell auch immer.

<< (bezogen auf vorhergehende posts anderer, etwa das mit den duschkabinen …, diese ewigen reden von den kulturuntaten der männer, zahnpastatuben-differenzen und derlei niedere komik)

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mädels, ihr gebt mir noch den rest.

muss ich mich nun für einen glückspilz halten, der die ausnahmen kennt, die euch versagt blieben? wie kommt es, dass ich kaum ein bruchteil von dem unterschreiben kann, was ihr da vom stapel lasst?
wieso reibe ich mich nicht auf an minderbemittelten individuen, die sackkratzend auf ihre gelegenheit warten zu punkten und zum zug zu kommen, sondern kenne eine stattliche anzahl motivierter, reflektierter, sensibler, gebildeter und lernwilliger herren, denen der hoseninhalt beim denken nicht so massiv in die quere kommt, dass es des tadelns bedürfte? (nicht mehr als uns). achso, es gibt einen inhalt, falls frau nun (ich fürchte mich bereits) entgegnen will, das seien dann doch alles schlappschwänze …
ich fragte mich heute einige male, warum ich mich so oft fremdschäme für meine genossinnen.

wie viele wappenfähige prädikate, wie „mut“, „duldsamkeit“, „herzensgüte“, „tapferkeit“ etc. , benötigt auch „emanzipation“ einen richtungsvektor. man emanzipiert sich von etwas und jemanden, zumindest im alltäglichen sprachgebrauch.
deshalb ist X´s postulat, die emanzipation der frau sei abgeschlossen leider unvollständig und bezieht sich auf sozial- und kulturpolitische belange.
was soll dies nun aber nutzen, wenn frau es nicht merkt, dass sie sich emanzipiert hat?

die selben kratzigen, staubigen, nach küchenmüffel stinkenden bürsten werden mit bedauernswerter bitternis zum säbel deklariert, um dann indigniert festzustellen, dass es nicht leicht ist denke und emotion so zu trennen, dass frau noch halbwegs lesenswerte sentenzen produziert.

die vektoren aber sind dafür zuständig, dass die prädikate auf achsen sich bewegen. man ist in teilen seiner psyche tapfer, in anderen ein feigling, in teilen gütig, in anderen ein despot, in teilen emanzipiert und in anderen eben nicht. wir müssen mit dem mischverhältnis leben.
wenn frau sich aber nicht selbst von sich emanzipiert, von ihren veralteten, immer wieder eingeschleiften denkroutinen, von der heimeligen retourkutsche, und wenn sie es nicht lernt, einzustecken, wie es die männer seit jahren lernen, sehe ich da die wanderschaft auf dem emanzenweg als ziemlich entfernt vom zielpunkt.

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mm

gutes neues!

das jahr begann mit einigen sektkorken!

hier nur eine tangierende meldung: die strukturen, die auguren, stehen gut. das phänomenale ist geometrisch, symmetrisch, synergetisch.

das fest der sinne gilt jeden tag gefeiert zu werden, also wünsche ich mir, dass die idee  inneren reichtums auf durstige böden fällt. regen bringt segen.

summsumm.