nachtreigen

ich tauche deine schritte in tau,
sonne auen in den tälern,
und an den tauen schreibe ich
mich,
und das dauern,
stählern
winde im bauen beim pfählen
mich, wie ranken,
und an den flanken brennt
das wanken,
und wir, wir blauen,
wir wirbeln,
zirkeln um wipfel und zirpen
und lauschen dem laut
beim raunen
und launen
und flehen.

(c) MM

 

ready for take-off

irgendwo im pluriversum, gleich neben der biegung zum astralleib, liest eine junge frau was ich schreibe, und ich lese das ihrige.

wir kennen uns nicht

und das finde ich entzückend

globalrural verbunden und wahlverwandtschaftlich unbesehen

.

hi, n j g !

wenn ich den menschen

als insektoid imaginiere …

als überzeichneten grashüpfer, oder spinne. oder käfer

tentakuradikulär und cephalopoetisch

ein zentralleib und abgehende gliedmaßen und ein antennen-ende hinzu

 

dann merke ich, das insektoid hat immer optionen. genau zwei, mindestens. oder sechs, oder acht. oder tausend, wobei man merkt, wie der zehner an der optionalität drückt: gleich sind es gefühlte tausend.

und die zwei optionen sind: vor

und zurück.

nun krabbelt kaum etwas rückwärts. aber auch insektenbeine kennen ein zurück, indem sie zurückgelassen werden, weil der leib darüber geht. das sollten menschen von ihnen lernen, vorwärts gehen indem man sich leibhabftig über sich selbst hinaus bewegt.

da ist spiel- und standbein im spiel.

arm vor und arm zurück sind in der vertikalen hoch und runter.

und wenn ich arm hoch nehme, kann ich kraxeln, das macht die dritte dimension interessant und das insekt zum affen.

und zum menschen demnach auch und ich empfinde mich eh als käfer. in unserem käfer-dasein, ganz tief im inneren des spinalkanals, sind wir alle käfer. und bestehen aus bausteinen und einer analog gesehen linearen, digital gesehen zergliederten information von

anfang

und

ende.

vor und zurück.

 

weiter kommen, eine grundinformation von bewegung behaust unsere zellen. und ich weiß, dass ich stillstand nicht hinnehmen kann, nicht weil es mir ein doktrinärer graus ist, sondern weil stillstand nur künstlich behalten werden kann. in der natur kippelt und trippelt alles.

heute waren zwei zierliche grünfinken an der futterstelle. wenn sie so hüpfen, zweibeinig, zeigen sie mir, wie sich die lufthoheiten anfühlen: man muss auf erden nicht mehr so viel wählen, wenn man zuflug zum himmel hat.

wenn ich hier auf erden den arm hebe, kann ich segnen

oder schlagen,

wenn ich das bein vorwärts stelle, kann ich treten

oder übergehen.

wobei das im wortsinne gemeint ist. ich habe immer eine option, und immer eine wahl. solange bewegung da ist.