walpurgis …

es begann eben zu regnen; mit einem kurzen vorschlagsdonner, zu kurz, um vorspiel zu heißen, aber lang genug um als thema oder tonart durchzugehen.

bei durchgehen frage ich mich immer „wodurch? durch welches nadelöhr? … welchen isthmus?“.

winke ich hier weiter.

 

wenn ein empfinden, ein kortikales, abgerufen werden kann, aufgrund einer lautfolge, so dass ich w e i ß , w i e mich der darauffolgende regen begießen wird, resp. wie das lied weitergehen wird … wie voll muss mein speicher sein? wieviel gedonner muss bereits registriert, codiert, synaptisch verknüpft, verglichen, katalogisiert, verlinkt worden sein, dass mir in millisekunden das konsekutive eingeblendet / eingespielt wird?

der regen ist heute routiniert, verhalten, tropfnass gesättigt, aber von geschmeidiger zartheit, rhythmisch und synkopisch, in hüllkurven entrollend und wasserduftend. er entfaltet ein bouquet.

und das lenkt von meiner zuerst anvisierten bemerkung ab, ich habe von dieser nacht mehr rükkopplung an metaintellektuelle ebenen erwartet, mehr huhu .

dabei war mit heute eine eigentümliche form von barem raisonnement in die glieder gesickert, eine form von sachlichkeit, die ich immer enorm genieße. fühlt sich zuerst gar nicht magisch an, entpuppt sich aber beim abrollen der zugehörigen linkliste als eigentümlich suprareal. man empfindet die welt als bezifferbar, beschnuppert gewissermaßen die brise des abstrakten. und, in der essenz, begegnen sich unterscheiden und ununterscheidbares beim  blind date.

 

es regnet weiter. hin und an grummeln neue, gutturale donnersalven an den wolkenschwämmen herunter; ich beginne zu ahnen, es wird länger dauern. dieser regen ist spielbereit, er will in himmeln tanzen und hier unten wirft er seine schuhe ab. in so einer nacht treffen sich die hexen nicht auf dem acker, … zu nass dafür … doch wo?

an welcher stelle der gehirnkartierung, die man mit guter gewissenstusche als „bahnhof“ eintragen kann, an welcher haltestelle der gedankenbahnen ist heute tanzen angesagt, und fliegen? der hafen, von dem aus daedalus baut und ikarus glaubt?

und ist in jedem erklärenden festplattenlabyrinth ein minotaurus dabei?

 

das mirakel geschieht auf einer transitiven weise, vielleicht sogar reflexiv.

erklärte musik, also unterricht, entmystifiziert; ich hatte nie das bedürfnis musiknoten lesen zu lernen, wie auch nicht zu komponieren. die musik bewohnt mich zur miete und zahlt keinen strom, denn sie verbraucht mich nicht, sie gibt sich mir nur. ich will nicht wissen, wie sie gemacht ist. und ebenso will ich nicht wissen, wie schreibe gemacht ist. nur ist hier ein unterschied … hier weiß ich wo „bahnhof“ ist, ich kann geschriebenes lesen. nicht so wie ein liguist und nicht wie ein literaturwissenschaflter, aber wie ein praktizierender der lautmalerei.

 

wo zwischen dieser und der poesie grenze entlangmäandert, ist von kulturgrad und – kreis abhängig. zu einem abtauchen in die einzelnen disziplinen reichte meine geduld noch nie, spezialisierung ist mir wesensfremd.

manchmal denke ich aber, dass diese sorte von transitorisch-periodischem abzapfen sehr unterschiedlicher ressourcen, die nicht einmal universalistisch gerät, nur wasserläufer-artig, dass sie eine feingewobene hängematte bereitstellt. es ist immer da, immer neu, immer frisch, von allen getränken da und man mischt auch gern. dabei wird alles ununterschieden und metarational, aber eben nicht fiebrig – kraftlos magiebefreit, sondern bauchtiefkitzelig schlürfesatt.

mag sein, dass man  mich nicht versteht, ich habe mich selten darum gekümmert. ich finde, nicht auf das verstehen kommt es an, sondern auf das abhören der den dingen innewohnenden partitur, auf das belauschen der melodie gesagter und verschwiegener laute.

 

der regen meldet sich eben wieder (zu wort).

es ist knapp elf, nachts. bald beginnt eine neue zählung. und an der musik wie an worten besticht am meisten, finde ich, dass sie die erste und die letzte silbe eines zyklus` verbinden können.

so kann ich sagen, wenn zwölf null ist und dreizehn eins … dass elf dreiundzwanzig und eins fünfundzwanzig ist  … und somit die rechnerei eine stufe weiter emporheben.

 

kunst und magie siedeln auf der ebene der fünfundzwanzig an.

jenseits von tag und nacht.

 

ll

titel (optional)

>Erzähl mir mehr | Verwerfe diese Nachricht<

 

es gibt hier, zumal für den blogger selbst, eine rubrik, die so lautet. weiß nicht, ob ihr, die ihr da mitunter lest, sie auch sehen könnt.

so weiß man nie, ob die, die lesen, lesen, was man in wirk-lichkeit schreibt. inwirklichkeit, also medial, also von solchen sätzen und optionen escortiert. das medium entzieht sich der direkten handhabe durch den nutzer. es generiert positionen, die man intratextuell nicht impliziert,  also wortgemäß nicht mit>faltet<.

(unser vielfalt-thread im „siewissenschonwo“  war übrigens einer der besten).

 

erzählmirmehr

 

ist narrativ, diskursiv, bejahend und analog.

 

verwerfediesenachricht

ist dramaturgisch, exkursiv, optional und digital.

 

über >dramaturgisch< und >narrativ< wird man sich noch unterhalten müssen. ab welchem grad der metaschau ist das level der dramaturgie erreicht?

ab der ausformulierung von dia-log, oder?

 

hiermit begrüße ich dia, als erste von der alten argo, die  beim mitmachen dabei ist.

 

das war  übrigens der optionale titel.

ich freue mich darauf,

hier die ersten bilder reinzustellen. die ersten farbtupfer.

fotos, wie dort, wo ich „herkomme“, also wie in loritanien oder loriland, das von mir aufgefundene land der tausendkleckser. der wasserläufer.

überhaupt sind mir wasserläufer sympathisch. sie sind exzentrisch gebaut und verspotten die fallsucht. sie sind wanzen, das macht sie informatisch relevant, zumal sie wenig mit dem medium, in dem sie turnen, gemein haben, es be-netzt sie kaum.

die oberflächenspannung des mediums zu nutzen erscheint mir auch nicht als dümmste art der vermittlung. man muss dann eben mehr auf die sillhouette achten. fragt sich nur,

„mehr“ als wer?

an der umwelt teilzuhaben, ohne in ihr zu versinken … eine art meditation. zu berühren und einzurüsseln, ohne lange besoffen zu sein. durchs leben gehen, ohne eine spur zu hinterlasen … ( wird erst zur übung, wenn man mit den spurensporen aufwuchs, mit der latent virulenten wahnidee der nachhaltigkeit. oder gar ewigkeit ).

 

mir ist, als sei ich einer. durch all die dinge ging ich und keins blieb für lange mein weg. aber darüber zu denken, das gab ich noch nie auf.

nicht das wasser macht das leben aus,

eher der gang hindurch. oder eben obenauf.

 

frohes oystern!

 

 

Es gibt aber auch Arten, die auf hoher See leben. Diese müssen ihre Eier auf Treibgut ablegen.

 

aus : http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserl%C3%A4ufer

 

hm. okay.

 

in allzuvielen netz-foren

kenne ich mich nicht aus. wenn ich aber denoch subjektiv bilanzieren will,

 

dann entdecke ich hINTER den systemimmanenten oligarchischen organisationsmustern

die herrschaft der zeichen.  das durchschwimmern der digitalisierten kajaks auf den datenströmen. dass  die organisationen, rein informatisch, ähnlich sind und konstitutionelle auswirkungen haben. dass also die maschinen den takt geben. allein schon begriffe wie „dashboard“ für die administration eines blogs … sie lassen uns meinen, wir flögen.

 

dabei sind es nur klickies.  kitzelquickies für die tippefinger.

weil sich mitzuteilen als so beglückend erlebt wird, kosten tippedienste so viel, dass netzwerke sie einverleiben. information geht zugrunde, die vermittlung der info wird zum selbstzweck. daher die vielen smileys. die tasache, kommuniziert zu haben, toppt die inhaltliche kommunikation. gut, das ist alles allgemeinplatz.

auch, dass diese dienste uns auspressen. auch. dass sie uns kaufen.

ich finde, zum gegenwärtigen zeitpunkt wird selbstbeobachtung noch wichtiger. wenn wir halbwegs heil aus dem deal rauskommen wollen, muss jeder gedanke und jeder klick von vielen wachen instanzen geprüft werden. also, ich finde, wir, user, müssten schlauer werden als die programmierer.

 

die herrschaft der vielen … das ginge nur gut, wenn die vielen besser in-formiert, in form gebracht wären, als die formdesigner, wenn also „mensch“ „gott“ toppte, durch durchschauen.

 

sieht nicht einfach aus, aber nichts anderes versucht philosophie seit jahrtausenden. sachdienliche matrices bauen und über das dazudäumchendrehen zugleich referenziös desensibilisieren.

 

warum ich das schreibe?

weil ich in letzter zeit an umfragen online teilnahm. aus studiengründen, ich wollte mal wieder dem duft eines fragebogens nachschnuppern. ich kann diese erfahrung anraten. an den fragen, die sie stellen, den zwischenboten, messengers ( RNS) , erkennt man in welche kategorie der käufer man fällt. oder gefällt wird.

allgemeinplatz alles, aber es gefällt mir, es zu sagen. mich selbst und wensonst daran zu erinnern, dass wir zum narren gehalten werden, jeden tag, immerzu. hier und anderswo. und die mantren mögen verschieden sein, aber das credo ist das gleiche:

kaufe mich und sonst keinen.

 

neulich titelte DER SPIEGEL ganzseitig „konsum / verzicht“.

hab ick nüsch gekooft.

wie jetz?

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Topologie_%28Rechnernetz%29

heute abend zur

 

kunst

ist die spezielle handhabe des gegebenen (mitunter als wirklichkeit verschrieen), der originelle umgang mit materie oder information. ist der umgang virtuos, aber nicht originell, handelt es sich um reproduktion, dann neigen wir dazu den umgang als handwerk zu beschreiben. kommt zum hand-werk ein unerwartetes hinzu, ein abweichen vom muster und eine neuordnung, die überrascht, neigt sich das urteil – außerhalb ästhetischer diktaturen – in richtung kunst.

die frage nach der ausrichtung und dem ziel von kunst sehe ich aber so: sie hat keine/ keines. kunst blubbert aus dem bauch heraus und wird nachträglich von instanzen der bewussten akkreditierung zurecht gemacht. sie ist nicht per se eine ansprache an die umwelt, sondern eine inhärente, unvermeidliche aussage der persönlichkeit des künstlers, eine art atemzug, seufzer oder jauchzer. ein akt der vitalität.

alles andere, was man ihr anhängen mag, ist politik.
daher, ja, …, sie ist sozial sanktioniert.

 

mm-ll

achso, noch zur emphase

im aktuellen eröffnungspost …, den ich wohl noch ändern werde, aber weil ich den link hierher jetzt doch einige male weitergab …

die hochkalorischen attitüden darin sind im grunde nicht versprechungen, auch wenn sie teils gehalten würden. der text hat damit zu tun, dass wir, also eine kleine gruppe im siewissenschonwo, einst eine veritable forums-untergruppe gründen wollten. also ich wollte, die anderen nickten. dann habe ich etwas losgetippt, was inhaltlich dem hiesigen eröffnungspost nahekam. nur sortierter, falls man sich das vorstellen mag.

dieses:

 Hier soll Raum entstehen für sachdienliche Hinweise in allgemeiner, journalistischer Manier. Die Sache selbst soll so frei bleiben, wie nur möglich. Ein Sammelbecken für all die losen Inspirationen, schreibergüßlichen Impromptues, kreativen Silbenspalten, die journalistisches Betrachten mit sich bringen.
    Also nicht eine …- Zeitung, sondern ein publizistisches Feld für Wortgewerkeltes jeder Art, Werkstatt für Schreiberlinge (fast; es ist immer „fast“ und seltenst „absolut“) jeder Couleur, Darsteller, Zeichner, Graphiker, Dichter und Klauber jeder Facon. Ein Raum für alle, die sonstwo aufflogen, beim Versuch des redlichen Sprachgebrauchs. Für zungenfertig linguistisch Verliebte, Poeten, Grammatiker, Dramatiker, Epiker und Philosophen, die in den bestehenden Gruppen nicht ankern wollen. Oder mehr können.
    Ein Club für Sprachbegabte, Geistgeile und Empathiker. Für Humanisten. Belesene, Alphabetisierte, Ergriffene.
    Reine Chaosschwärmerei, indifferente Labergemeinschaft, vibrationsreiche Esoterik gibt es anderswo. Hier sind die willkommen, deren Gesichtspunkt täglich ein anderer ist, und deren Horizont dennoch auf Ufer verzichtet.

   

die gruppengründung wurde abgelehnt. die begründung hierzu bemaß nicht inhaltliche parameter, sondern bezog sich auf forumsinterne reglements, über die an dieser stelle zu referieren müßig wäre. so blieb ich also sitzen auf den wortschnipseln und sie juckten mich wie ameisen. also postepustete ich sie los und hierher, wo sie nun drohnethronen und etwas zu tief gestimmte obertöne zierevozieren.

 

mal sehen, was drinnedran ist, nicht? die einstigen mitschreiber haben entweder den link noch nicht, oder sie absolvieren ihre frühjahrssomnolenz. aber ehrlich gesagt, ich bin es gewohnt antwortlos zu bleiben und das drauflosfragen simuliert mir den dialog.

die gruppe, übrigens, hätte „feuilleton“ heißen sollen. bitte umblättern, sinngemäß.

 

à la prochaine.

fortsetzend …

erstens, ging es mir gestern um den begriff „okklusion“ verstanden als abdecken eines auges zum zweck der ausschaltung von doppelbildern,

und zweitens um den kulturschauer, den das angesichtigsein des unwägbaren, verborgenen, verschlüsselten hervorruft. der moment, in dem elisabeta den vampir entdeckt, markiert, meinte ich, diesen punkt. natürlich kann er auf dem koordinatensystem der zweipoligkeit, also zwischen kenne ich und kenne ich nicht verschoben werden.  er ist der qualität nach beliebig, nur im zeitraum verschieden; so gibt es ihn zum besipiel noch einmal im film matrix, teil eins, als erstmals „wake up, neo“ gelesen wird. diesmal also als doppelbödige konnotation, als evokation des kulturschlafes, aus dem es zu erwachen gilt, und als skript – internum.

 

diesen schauer zu spüren mag immer noch ein romantischer aspekt sein, ein delizium mit ihm zu spielen. wir kippen allmählich aus den wiegen der schlaflied – betulichkeit in die frissons des machtverlustes. das gekonnte hantieren mit den maschinen mag uns hinwegtäuschen, das beflissene befingern uns kontrolle suggerieren, aber wir werden allmählich in die innereien der festplatten genauso verschluckt, wie wir auf den ausufernden datenozeanen zu treibgut werden. wir ersaufen in der infoflut und schrumpfen im wunderland der miniaturisierung.

je kleiner die geräte, die apparate, desto gigantischer die datenwogen. deshalb meinte ich, dass wir in mecona, (dem treffpunkt der olympier mit den sterblichen) diesmal wohl eher den knochenhaufen ergattern. wo soll denn auch noch fleisch übrigbleiben, wenn es allerorts nur noch um das gerüst geht? wir skelettieren die wirklichkeit, schematisieren sie, anders ist sie kaum mehr zu entschlüsseln.

mich selbst macht das  ein bisschen frieren, auch wenn ich weiß, der vorgang ist in gänze nicht (und nie) vorausberechenbar, und auch, dass ich selbst kein end-resultat sehen werde, da es kein ende geben wird (ich jedenfalls bin kein apologet der sintflut).

das einäugigsein aber ist nicht eben erstrebenswert, oder? mir wäre lieber, ich könnte das ganze noch erblicken, wer aber kann das noch? ich las mal, dante sei der letzte universalgelehrte gewesen, nach ihm habe es keinen mehr gegeben, der das wirklichkeitskompendium hätte lesen, geschweige denn beschreiben können.

 

gestern las ich wieder den bären, flusser, den merlin hinter den nebeln von silicon valley.  da schreibt er, auf seite 73, in vilém flusser, medienkultur, 1993,  fischer tsb 50125,

Was so entsetzlich an der Bilderflut ist, sind drei Momente: daß sie an einem für ihre Empfänger unerreichbaren Ort hergestellt werden, daß sie die Ansicht aller Empfänger gleichschalten und dabei die Empfänger füreinander blind machen und daß sie dabei realer wirken als alle übrigen Informationen, die wir durch andere Medien (inklusive unserer Sinne) empfangen. Das erste besagt, daß wir den Bildern verantwortungslos , aller Antwort unfähig, gegenüberstehen. Das zweite, daß wir dabei sind zu verdummen, zu vermassen und allen menschlichen Kontakt zu verlieren. Und das dritte, daß wir die weitaus meisten Erlebnisse, Kenntnisse, Urteile und Entscheidungen den Bildern zu verdanken haben, daß wir demnach von den Bildern existenziell abhängig sind.

so, und das schreibt flusser im jahr 1991. man möchte ihn einen visionär nennen, wäre der begriff nicht abgedroschen. aber wie soll man die „einäugigen unter blinden“ (jetzt mal um eine ziffer versetzt) nennen? hinseher …

to be continued …

ab einem bestimmten zeitpunkt

werde ich hier sicherlich auch alte texte posten.

es gibt eine geschichte, es gibt immer eine geschichte hinter den dingen. sie ist “ die bislang okkluierte / okkulte“, von doppelbildern entmannte wirklichkeitsvariante, die nun auftaucht. der historizismus einer jeden figur, eines jeden tableaus der innerweltlichen bühne, der hintergrund. im theater ist das mit dem prospekt nicht gleichzusetzen, und im film nicht mit der kulisse. historizität redet vom imaginierbaren organ der geschichte, nicht nur vom realweltlichen. nicht die position des personals im raum, sondern die in der zeit zählt.  und  diese bildlich darzustellen, mag hohe kunst der mis-en-scène sein, durchdringung von zeit- und raumkoordinaten.

wenn ich also mal eine idee dazu illustrieren darf: es gibt im film >bram stoker´s dracula< eine szene: er, der meister, steht herum auf einer londoner straße,

und sie, elisabeta, sie steht auch herum.

und dann weiß der zuschauer, weil er eine vorgeschichte weiß, dass es um genau jenen impakt geht, den die neue welt mit der alten zusammentreffend, in den hirnen der damaligen menschen losgetreten haben muss. das bersten der randzacken des alten  klassizismus`s und der dekorativen erlösungssemantik der romantik, kammschwelle der „gefühlten“  neuzeit …

das geräusch der absage an die kantianische mündigkeit zugunsten des traumzustandes, im prinzip die rettung der seele, für die die romantik unterschriftet, macht uns high. es ist sexy, weil vital.

wir sind die geduldenden (= patienten)  einer seelenmassage, die von unendlichkeiten berichtet, die kitzelt und cootchcootch macht, wiegenlieder.

„opfer von … “ wollte ich nicht schreiben, weil ich uns nie als opfer sehe,

an keinem punkt seiner zeitlichkeit und historie ist der mensch opfer, denn auch dort, wo vulkane die wasser hochschnellen lassen, auch dort …, hat der mensch, … wenn wir aufrichtig sind, nichts zu suchen. unsere spezies hat sich überall breit gemacht. wir sind überall, während alle anderen tierspezies und gattungen immer nur ortsspezifisch sind. wir, menschen, wir sind universell.

hach, wird uns dieser gigantolympische knochen im hals steckenbleiben!

hach, wird uns mammanatur lehren, wie wir die hände zum mahl zu waschen haben … ein jammer wird sein, wir ahnen es, wir, alte, die es nicht mehr miterleben werden. wir wissen, für den beklagenswerten zustand des planeten sind wir verantwortlich. wir, und sonst keiner. seit jahrhunderten regieren wir, und nur die tatssache, dass die tiere uns nicht parlamentarisch abwählen konnten, rechtfertigt unsere verschwenderische regentschaft.

 

ein jeder will fressen. und wenn es nur datenraum ist, ein jeder will unerbittlich ewig werden, inkorporiert werden, in den kulturhumus. und sei es nur durch emanation, die seele will sich artikulieren, sie will sprechen.

 

jenseits okkulter internetforen gibt es da noch eine handelsübliche variante: erfahrene kommunikation. x sendet a an y und y sendet f (a) an x.

lasstunsreden

 

…………….

 

im netz solcherart zu posten ist auch grandomanie. ich staune nur, dass es möglich ist. jeder könnte hier, an ort und stelle, hier, in mutters spinnennetz, seine gottvergessenen geflanken hinstellen, weil er boxen liebt.

das netz ist eine unschuldig zu verurteilende mèsalliance, eine heirat unter stande für den aktuellen homo, weil sie seine valenzen unterschreitet. das netz ist aber auch das netz, und der homo gerinnt zur spinne: wartend regrediert er bio-evolutionär, und prosperiert kybernetisch. die allianz von maschine und mensch erwartet uns.

 

deshalb: hebt die gläser, die nebel von avalon sind unsere passage … wer seine wurzeln tief in den sand rammt, wird seine antennen auch sachte emporzuranken versuchen.

oder „nur die harten kommen in den garten“.

 

„der kleine lukas gibt auf.

und läuft allein nach hause.“

jawoll, flowerpowers …

natürlich …


ist der mensch ein mischwesen. schon per exclusionem, wer sonst träte dazu an, sich zur kultur zu bekennen? zur menschlichen. die, mit verlautbarung und verschriftung, codierung, tradierung, speicherung. ritualisierung, weitergabe, dokumentation, historie, chronik. jawoll, auch und gerade facebook ist kultur.

neulich habe ich beobachtet, wie eine ameise einen ihre leibeslänge ums doppelte übertreffende stängel durch die gegend wackelte. naja, eigentlich lief sie, relativ zur last, ziemlich zielstrebig. sie lief und lief und schleppte eisern, da kam ihr eine andere entgegen. für mich, von oben, sah es nicht aus, als hätten sie einander beachtet, geschweige denn kommuniziert. aber was weiß ich, da oben, mit meinem teleskopblick?
kurz nach diesem vorbeitraben, wechselte mein studienobjekt den verlauf. den eigenen, die spur. lief weiter, aber auf einem etwa vier zentimeter entlegenen pfad, an der grasgrenze entlang, in der nachbarschaft der gehwegplatten.
dann
kamen menschen aus einer tür und eine stattliche reihe von riesigen doppelbebeinten trampelte auf dem weg herum (mein blick fokussierte den boden). nicht einer trat auf die ameise, die auch weiter ging, wenn auch sehr nah am gras.

nun habe ich mich gefragt, ob die eine, die entgegenkam, möglicherweise der anderen „gesagt“ hat: „zur seite, gefahr von links, geh nach rechts“ … oder irgendetwas, was sich in ameisensprache deutlich an“hört“, und die ist dann deshalb zur seite gewichen. oder war es zufall?
wie kann ich das rekonstruieren? wo soll ich die demarkationslinie setzen, zwischen dem kulturakt der kommunikation und seiner umsetzung? zwischen sendung und reaktion darauf? gibt es eine art pinnwand bei den ameisen, wo sie derartige erleb-gebnisse aufzeichnen und ihren kindern übersetzen? gibt es schulen? eine geschichte, die großgöttinameise ihren enkelInnen via drüsensaft weitergibt …?
gemeinschaftsduschen unter sprüh-gemälden aus transmittern?

der schritt, der uns unterscheidet, ist wohl der, dass wir solche fragen stellen können.
die meta-analyse.
solange, jedenfalls, solange keine mit den unsrigen vergleichbaren informationen
von uns in den ameisenstaaten wiedererkannt werden können.

der mensch stellt die frage nach der kultur, also gehört sie ihm. nach olympischen regeln bekommt man (immer) den knochigeren teil, wenn man sich mit den göttern zum mahl trifft.

nicht er allein hat sie … der mensch die kultur,
aber er allein kann davon reden,
solange nichts gegenteiliges bekannt.

 

mm-ll